Chanukka
Chanukka ist ein acht Tage andauerndes, jährlich gefeiertes jüdisches Fest zum Gedenken an die Wiedereinweihung des zweiten Tempels in Jerusalem im Jahre 164 v. Chr. bzw. 3597 jüdischer Zeitrechnung und beginnt am 25. Tag des Monats Kislew (November/Dezember). Dieses Lichterfest erinnert an den erfolgreichen Makkabäeraufstand der Juden Judäas gegen hellenisierte Juden und Seleukiden, wie er im 1. und 2. Buch der Makkabäer, bei Flavius Josephus und im Talmud überliefert ist.
Die Makkabäer beendeten demnach die Herrschaft des Seleukidenreiches über Judäa und führten den traditionellen jüdischen Tempeldienst wieder ein. Sie beseitigten den zuvor im jüdischen Tempel aufgestellten Zeus-Altar, den hellenisierte Juden errichtet hatten.
Die Menora, der siebenarmige Leuchter im Tempel, sollte niemals erlöschen. Jedoch war aufgrund der Kämpfe mit den Seleukiden nur noch ein Krug geweihtes Öl vorzufinden, das lediglich für einen Tag reichte. Für die Herstellung von neuem geweihten Öl wurden aber acht Tage benötigt. Durch ein Wunder brannte das Licht acht Tage lang, bis neues geweihtes Öl hergestellt worden war.
Daran erinnern die acht Lichter des acht- bzw. neunarmigen Leuchters Chanukkia. Jeden Tag wird ein Licht mehr angezündet, bis am Ende alle acht brennen. Der Leuchter hat oft neun Arme oder Lichterhalter, das neunte Licht ist der „Diener“, hebräisch Schamasch. Nur mit diesem dürfen die anderen angezündet werden. Als Lichter werden Kerzen oder Öllämpchen benutzt. Oft wird Olivenöl verwendet, wie bei der Menora im ehemaligen Tempel.
Nach der Entweihung des Zweiten Tempels durch den Zeuskult wurde das Chanukkawunder zur Erinnerung an die Wiedereinweihung gefeiert, vgl. 1 Makk 4,36–59 und 2 Makk 10,5–8 sowie im Neuen Testament Joh 10,22-39, bis im Jahr 70 n. Chr. bzw. 3830 jüdischer Zeitrechnung der Tempel durch die Römer endgültig zerstört wurde.