Stellungnahme der Fuldaer Kreistagsfraktion „Christen für Osthessen“ und der Stadtverordneten Alain Kaffo (Bündnis C – Christen für Deutschland) und Jürgen R. Schmidt (Bürger für Osthessen e.V.)

Die Themen Kindesmissbrauch und Kinderschutz sind in jüngster Zeit wieder verstärkt in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt – und das aus gutem Grund. Die katholische Kirche steht weiterhin vor der Herausforderung, Missbrauchsfälle umfassend aufzuarbeiten und Vertrauen zurückzugewinnen. Aktuell stehen dabei besonders Versäumnis-Vorwürfe gegen den ehemaligen Erzbischof Dr. Dr. Johannes Dyba im Brennpunkt der vorwiegend politischen Debatte.

Gleichzeitig beobachten wir, wie vor allem linke Parteien diese Vorwürfe nutzen, um Dyba posthum zu kritisieren, für aktuelle Vorkommnisse scheinen sie jedoch völlig blind zu sein.

So kam es nur wenige Kilometer von Fulda entfernt kürzlich bei Christopher-Street-Day-Veranstaltungen in Schlüchtern zu teils kindeswohlgefährdenden Programmpunkten, wie z.B. sehr fragwürdigen Poledance-Vorführungen vor Kindern. Diese Vorfälle werfen deutliche Fragen zur Verantwortung auch der politischen Akteure auf, die Veranstaltungen mit solchen Beiträgen abnicken und sogar noch fördern.

Ebenso ist eine großangelegte Razzia im Raum Osthessen gegen fast 60 Beschuldigte wegen Besitzes von Kinderpornografie erwähnenswert. Beide Ereignisse unterstreichen die aktuelle Brisanz des Themas Kinderschutz und die Dringlichkeit, Missbrauch und Kindeswohlgefährdung auf allen Ebenen entschlossen entgegenzutreten.

Vor diesem Hintergrund betrachten wir in unserer Stellungnahme die Aufarbeitung in der katholischen Kirche, die widersprüchlichen Reaktionen verschiedener Parteien auf diese Thematik sowie deren Verantwortung, eine zielgerichtete Politik zum Schutz vor Missbrauch in allen Facetten zu betreiben.

Die katholische Kirche sieht sich seit Jahrzehnten mit vielen Missbrauchsvorwürfen konfrontiert, die oft nur zögerlich und unzureichend aufgearbeitet wurden. Strukturelle Defizite, mangelnde Transparenz und eine starre Hierarchie erschwerten Reformen und den Schutz von Minderjährigen. Die Kirche steht deshalb weiterhin in der Pflicht, Missbrauch konsequent zu verhindern, den Betroffenen gerecht zu werden und verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen.

Es sollte jedoch möglich sein, zu erkennen, dass Johannes Dyba in den 1990er Jahren in einem anderen kirchlichen und gesellschaftlichen Umfeld wirkte, als wir es heute kennen. Trotz selbst für ihn begrenzter Handlungsspielräume setzte er sich engagiert für die Aufarbeitung der Missbrauchsfälle ein. Besonders hervorzuheben ist seine Initiative im Jahr 1997, als er eine Kommission ins Leben rief, die sich mit den einschlägigen Vorfällen innerhalb der Kirche auseinandersetzen sollte. Dieser Schritt war wegweisend und mutig. Sein früher Tod verhinderte jedoch eine umfassende Umsetzung der geplanten Schritte, es blieb daher zunächst bei einer Grundsteinlegung dieses Vorhabens.

Aus unserer Sicht ist es daher ungerechtfertigt, Dyba ohne Vorliegen schwerer Schuld öffentlich herabzuwürdigen, besonders dann, wenn sein initiatives Handeln und positives Wirken klar erkennbar sind.

Linke Parteien fordern nun die Umbenennung der nach Dyba in Fulda benannten Johannes-Dyba-Allee, und dies ohne tatsächlich belastbare Begründung. Diese Forderung ist aus unserer Sicht mehr als problematisch, da sie rechtsstaatliche Grundsätze wie Unschuldsvermutung und Persönlichkeitsschutz konsequent missachtet und eine faire Auseinandersetzung erschwert. Und weil man gerade so schön in Schwung ist, sollen die Benennungen Eduard-Schick-Platz und Adolf-Bolte-Straße möglichst ebenso der Symbolpolitik solcher Personen zum Opfer fallen, die sich selbst offenbar für völlig fehlerfrei halten.

Doch während SPD, Grüne und Linke die katholische Kirche scharf kritisieren, fördern sie zugleich höchst fragwürdige sexualpädagogische Programme und unterstützen u.a. CSD-Veranstaltungen mit sexualisierten Inhalten, die Kinder überfordern und gefährden können. Die psychologischen Risiken dieser Programme – etwa Verwirrung und Identitätskonflikte – werden kaum thematisiert. Diese Doppelmoral offenbart eine beunruhigende Dissonanz zwischen politischen Selbstdarstellungen und den Auswirkungen der tatsächlichen Praxis.

Aber diese Parteien fordern weit mehr als Toleranz: sie verlangen vollständige Akzeptanz queerer Lebensweisen. Toleranz bedeutet hier das Dulden anderer Lebensentwürfe, nicht deren uneingeschränkte Gutheißung. Deutschland ist bereits seit den 60er Jahren eine der tolerantesten Gesellschaften weltweit gegenüber “LGBTQ“. Die unaufhörlichen Forderungen nach mehr Akzeptanz ignorieren diese Realität und betreiben die Spaltung der Gesellschaft.

Zudem steht diese Forderung im Kontrast zur linkslastigen deutschen Migrationspolitik, welche millionenfach Menschen ungeprüft aus kulturell intoleranten Regionen aufnimmt, in denen Kinder vielfach zwangsverheiratet werden, Frauen weniger Rechte haben als Männer und Homosexualität mit dem Tode bedroht sein kann. Diese Politik torpediert den gesellschaftlichen Zusammenhalt und beschädigt die Glaubwürdigkeit politischer Vertreter.

Als Fazit: Auf Seiten der katholischen Kirche sollten dringend Reformen beschleunigt und umfassend umgesetzt werden, um Missbrauch vorzubeugen und Betroffenen gerecht zu werden. SPD, Grüne und Linke sind aufgefordert, ihre vertretene Sexualpädagogik kritisch zu überprüfen, klare Schutzmechanismen einzuführen und die geistigen Entwicklungsphasen und natürlichen Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen zu respektieren.

Die gesellschaftliche Debatte muss vorurteilsfrei geführt und der Unterschied zwischen Toleranz und Akzeptanz klargelegt werden, um Spaltung zu vermeiden. Nur eine Politik, die Idealismus mit Pragmatismus verbindet, kann Kinder schützen, Missbrauch verhindern und den gesellschaftlichen Frieden wirksam und langfristig sichern.

Jens Mierdel (B.L.A.U.E. Offene Liste)
Dr. Norbert Höhl (Bündnis C – Christen für Deutschland)
Anton J. Rummel (Bürger für Osthessen e.V.)
Alain Kaffo (Bündnis C – Christen für Deutschland)
Jürgen R. Schmidt (Bürger für Osthessen e.V.)