Anlässlich des Welt-Down-Syndrom-Tags fordert der Bundesverband Lebensrecht eine breite öffentliche Debatte über den Einsatz von nicht-invasiven Bluttests. In einer Pressemitteilung, die der Verband kürzlich veröffentlichte, erklärt die Vorsitzende, Alexandra Linder, dass „die Sicherheit der Tests als auch die Folgen für die betroffenen Kinder und Familien in Frage zu stellen und diskussionsbedürftig“ seien. In den USA habe die staatliche Aufsichtsbehörde FDA (Food and Drug Administration) im April letzten Jahres „vor falschen Ergebnissen und übereilten Schlussfolgerungen aus solchen Tests“ gewarnt. 

Auf Mitmenschen angewiesen zu sein, ist eine Grunddimension des Lebens

Der Bundesverband Lebensrecht begrüße den Antrag der Fraktionen der Bremischen Bürgerschaft, für eine „verantwortliche und rechtssichere Anwendung dieser Tests“ eine Bundesratsinitiative zu starten. Inklusion beginne bereits vor der Geburt. Es sei unglaubwürdig, „für Kinder mit genetischen Besonderheiten, Behinderungen und Krankheiten nach der Geburt alles zu tun, was möglich ist, und gleichzeitig vor der Geburt gezielt nach solchen Kindern zu suchen, um sie dann abzutreiben“. Linder betont, dass der Mensch „mehr als eine Ansammlung von Genen“ sei. Außerdem sei es eine „Grunddimension des Lebens“ – und keine Behinderung auf Mitmenschen angewiesen zu sein. Der Staat sei für die „ethischen wie praktischen Rahmenbedingungen zuständig, die das Lebensrecht jedes Menschen wahren und ein menschenwürdiges Leben“ ermöglichten.

Gleichzeitig weist die Bundesvereinigung Lebenshilfe aus Anlass des Tages auf eine Internetseite hin, die sich mit dem Down-Syndrom beschäftigt. Dort werden in Leichter Sprache Fragen bezüglich des Ursprungs und der Häufigkeit des Syndroms, der Entwicklung von Menschen mit Down-Syndrom und ihrer Lebensweise beantwortet. 

Diskriminierung oder – wie andere heute stattdessen sagen – „gruppenbezogene Feindseligkeit“ ist ein weites Feld. Besichtigt werden kann es in den uferlosen und angeblich „sozialen“ Netzwerken. Dort wird so hemmungs- wie erbarmungslos gehetzt. Gegen Flüchtlinge und gegen Polizisten, gegen Corona-Skeptiker und gegen Virologen. Gegen Klimawandel-Leugner und gegen Umweltschützer. Gegen, gegen, gegen …
Vieles davon ist toxisch und deshalb ernst zu nehmen. Doch keine Diskriminierung ist derart tödlich wie die gruppenbezogene Feindseligkeit, die weite Teile unserer Gesellschaften heute Menschen mit Behinderungen entgegenbringen. Und keine andere Gruppe ist davon stärker betroffen, als Menschen mit Down-Syndrom (Trisomie 21), einer Chromosomen-Anomalie, deren Träger als besonders empathie- und liebesfähig gelten.

Eugenik pur: Der Gen-Check als Kassenleistung

In einer von Fitness- und Schönheitswahn geprägten Welt, in der immer mehr Menschen mittels Botox und Photoshop faltenlose Avatare ihrer selbst kreieren und auf Instagram zur Bewunderung ausstellen, ist allenthalben aus dem Blick geraten, dass auch dem Imperfekten Würde zukommt, die wenn schon nicht bedingungslose Annahme und Liebe, so wenigstens doch Achtung und Respekt verlangt.

Doch selbst die sind vielerorts verloren gegangen. Das gilt auch für Deutschland, das sich gerne als Moral-Weltmeister inszeniert. Dass im vergangenen Jahr mit dem Praenatest der Konstanzer Biotechschmiede „Lifecodexx“ und weiteren Konkurrenzprodukten ein Bluttest in den Rang einer Kassenleistung erhoben wurde, mit dem Eltern auf Kosten der Allgemeinheit bei ihren noch ungeborenen Kindern nach dem Down-Syndrom (Trisomie 21) fahnden dürfen, spricht Bände. Nun wüsste man gerne, ob der rapide Anstieg der dem Statistischen Bundesamt in Wiesbaden jüngst gemeldeten Abtreibungen auch damit zusammenhängt. Bei dem Wunsch wird es allerdings voraussichtlich auch bleiben. Denn keiner der Verantwortlichen will ernsthaft wissen, wie eugenisch motiviert Deutschland im achten Jahrzehnt nach Ende des Nazi-Regimes wieder unterwegs ist.

Unser Vorsitzender Christian Kast aus dem Kreisverband Darmstadt – Dieburg von Bündnis C – Christen für Deutschland stellt hierzu folgendes fest:

Der Mensch ist von der Empfängnis bis zum Tod ein von Gott gewollter Mensch. Das bedeutet, dass Gott jeden Menschen liebt, völlig unabhängig davon, ob er krank oder gesund ist. Wie kann es sein, dass man ruhigen Gewissens Herr über Leben und Tod spielt und somit offen gegen Gottes Schöpfung rebelliert. Sind etwa krank Menschen, Menschen zweiter oder dritter Klasse? Leben diese Menschen nicht auf derselben Erde wie gesunde Menschen oder unter der gleichen Sonne? Haben diese Menschen kein Recht auf das Leben, auch wenn sie krank sind? Wieso sprechen werdende Eltern ihren Kindern, die durch einen unzuverlässigen Bluttest auf Trisomie 21 positiv getestet worden sind, das Lebensrecht ab? Offensichtlich ist es, dass der Trend in unserer Zeit immer mehr zu Designerbabys tendiert und kranke Menschen nicht erwünscht sind. Eine solche Selektion gab es zuletzt während der schrecklichen Terrorherrschaft des NS – Regime im 2. Weltkrieg. Ist es Deutschlands Bestrebung Praktiken aus dieser schrecklichen Zeit zu wiederholen? Die Zeit wird es sicher Zeigen, aber unser Gebet sollte es sein, dass Gott die Herzen der werdenden Eltern berührt und es für diese keine Relevanz hat was dieser unzuverlässige Bluttest ergeben könnte, denn jedes Leben ist schützenswert. Wir sollten in den Riss der Not für unser Land eintreten, und diese Abtreibungskultur des Mordens mit Gebet bekämpfen.